Warum ich über meine Arbeit glücklich bin und wie Sie das auch können.
Haben Sie Arbeit? Sind Sie glücklich mit dem, was Sie dort tun und wie Sie es tun? Haben Sie dabei das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles zu tun? Und fühlen Sie sich dabei wertgeschätzt? Empfinden Sie so etwas wie Arbeitsfreude?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie hier mehr als einmal „Ja!“ sagen können. Leider erlebe ich in meinem Umfeld eine ganz andere Situation. Heute ist ausnahmsweise ein Freitag, an dem ich keine „Thank God it’s Friday“-Posts lese. Warum? Heute ist zwar Freitag, aber der 1. Mai – der „Tag der Arbeit“. Und da wird nicht gearbeitet. Heute ist Feiertag.
An dieser Stelle muss ich Ihnen etwas gestehen: Diesen besonderen Feiertag feiere ich wirklich. Weil ich Arbeit habe. Und zwar eine, die ich wirklich liebe. Dabei weiß ich, dass das, was ich tue Sinn macht und ich fühle mich dabei wertgeschätzt. Und das macht jeden Tag für mich zu einem Feiertag – ja, auch die Arbeitstage. Besonders die Arbeitstage! Sie glauben mir nicht?
Ihre Skepsis ist berechtigt, denn das war nicht immer so. Ich musste mir diesen Luxus erst erarbeiten. In meinem alten Job hatte ich mehr und mehr das Gefühl, am falschen Ort zu sein. Das bekannte Motto „Love it, change it or leave it“ hat mich in dieser Phase sehr begleitet. Erst als ich wirklich erkannt hatte, dass alle mentalen Techniken und Selbstcoachingmethoden („Love it“), ebenso wie zahlreiche Versuche, die Situation zu verbessern („Change it“), nicht darüber hinwegtäuschen konnten: dass dieser Job oder sein Umfeld wirklich nicht der richtige Platz für mich waren. So blieb mir nur noch „Leave it“. Und gut war es.
Unglücklich im Job?
Doch nun zu Ihnen. Konnten Sie alle meine Fragen zu Beginn mit „Ja“ beantworten? Tatsächlich? – Dann freue ich mich sehr herzlich für Sie, das ist wirklich schön!
Doch nicht? – Nun, wenn Sie wirklich unglücklich mit Ihrer derzeitigen Arbeitssituation sind, möchte ich Sie gerne unterstützen, Ihre Situation zu verbessern. Hier ein paar Anregungen für Sie:
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Entwickeln Sie Ihr persönliches Morgenritual
Starten Sie den Tag bewusst genau so, wie er für Sie auch weiter verlaufen soll. Versuchen Sie ruhig und entspannt in den Tag zu starten. Begrüßen Sie freundlich Ihr Spiegelbild (wenn nicht einmal Sie freundlich zu sich selbst sind, warum sollten es sonst die Anderen sein?). Nehmen Sie sich Zeit für ein Frühstück, die Morgenzeitung, .. was auch immer für Sie den Morgen zu einem positiven Ereignis macht. Sie werden sehen, wie sich so ein angenehmer Tagesstart positiv auf den weiteren Tag auswirken kann.
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Wechseln Sie die Perspektive
Sie können warten, dass sich alle widrigen Umstände (oder Personen) um Sie herum ändern, oder Sie fangen bei sich selbst an. Hinterfragen Sie Ihre Haltung. Wie sind Sie Ihrem Umfeld (KollegInnen, Vorgesetzte, ..) gegenüber eingestellt? Wenn Sie jemanden für einen Idioten halten, transportieren Sie das auf unbewusster Ebene. Mit dem Effekt, dass Ihr Gegenüber ebenso reagiert. Wir spiegeln uns einfach gern gegenseitig (auch wenn das selten bewusst passiert). Versuchen Sie die Perspektive zu wechseln, die Position des/der Anderen einzunehmen. Seien Sie offen für das, was dann passiert.
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Suchen Sie Verbündete
Jede Situation lässt sich leichter ertragen, wenn man das Gefühl hat, dass man nicht allein ist. Wenn Sie neue Vorschläge einbringen wollen, dann tauschen Sie sich vorab am besten mit anderen aus, die Sie später unterstützen können. Allein das Wissen, dass man Verbündete hat, bewirkt schon viel!
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Nehmen Sie die Situation an
Das Gefühl, permanent kämpfen zu müssen, kostet viel Kraft und ermüdet sehr. Vor allem, wenn der Eindruck entsteht, dass man einem Zustand hilflos ausgeliefert ist. Manchesmal hilft es, die Situation liebevoll mit einem innerlichen „Willkommen“ anzunehmen. Sie werden sehen, sobald sich Ihr innerer Widerstand legt, geht so manches leichter von der Hand und einiges löst sich ganz wie von selbst.
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Suchen Sie Rückzugsmöglichkeiten
Sollte Ihnen gerade nur noch zum Schreien zumute sein, nehmen Sie sich ein paar Minuten Auszeit. Wählen Sie einen Rückzugsort. Atmen Sie ruhig durch. Ob Sie mal um den Häuserblock gehen oder sich am stillen Örtchen zurückziehen, bleibt Ihnen überlassen.
Kleiner Tipp: falls Sie sich auf die Toilette zurückziehen wollen, überprüfen Sie erst die „Luftqualität“ – nicht immer kann man dort eine Atemtechnik gesund durchführen, wenn Sie verstehen was ich meine.
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Lachen Sie
Versuchen Sie sooft Sie können zu lachen. Lachen verbindet, macht kreativer und ist tatsächlich sehr gesund. Nicht zu vergessen, wie selbst unangenehme Situationen durch Lachen entkrampft werden können. Abgesehen davon ist Lachen ansteckend.
Ihnen ist gerade nicht nach Lachen? Dann nehmen Sie einen Bleistift quer zwischen die Zähne. Sie betätigen damit die gleichen Gesichtsmuskeln und Ihr Gehirn, das keinen Unterschied zu einem „echten“ Lächeln erkennt, wird es Ihnen dennoch mit einer kleinen Dosis Serotonin danken.
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Lassen Sie Dampf ab
Wenn der Stresslevel steigt, ist Sport ein perfekter Ausgleich. Joggen, Walken, Schwimmen oder Radfahren hilft die Anspannung wieder abzubauen. Überlegen Sie ganz individuell, was Ihnen liegt und auch Freude bereitet. Eine Klientin hat sich für ein paar Wochen einen Sandsack zugelegt – den Kollegen, der sie tagsüber fast in den Wahnsinn getrieben hat, konnte sie daraufhin mit Leichtigkeit ertragen.
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Bilden Sie sich weiter
Überprüfen Sie das Weiterbildungsangebot. Suchen Sie etwas, das Sie interessiert. Damit verlegen Sie Ihren Fokus von frustbringenden Arbeitsthemen auf Ihre persönliche Weiterentwicklung. Und, ganz offen gesagt, zusätzliches Wissen oder Fähigkeiten kann in Ihrer Situation doch nur hilfreich sein, oder?
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Setzen Sie sich kleine Tagesziele
Überlegen Sie sich für jeden Tag ein erreichbares Tagesziel, das Ihnen Freude macht. Am besten kümmern Sie sich gleich morgens darum, dieses spezielle Ziel zu erreichen. So haben Sie den Tag gleich mit einem persönlichen Erfolgserlebnis gestartet und andere folgen mit mehr Leichtigkeit nach.
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Abschlussritual
Beenden Sie Ihren Arbeitstag bewusst. So können Sie leichter den Stress und Ärger des Arbeitsalltags von Ihrem Privatleben trennen. Freuen Sie sich über all das, was Sie an diesem Tag erreicht haben (auch die Kleinigkeiten) und planen Sie Ihre konkreten nächsten Schritte für den kommenden Arbeitstag. Schreiben Sie alles auf, damit es Sie gedanklich nicht mehr belastet. Und abschließend machen Sie noch eine rituelle Tätigkeit, die den Tag für Sie im Büro abschließt: gießen Sie die Zimmerpflanze, waschen Sie das Kaffeehäferl aus, machen Sie eine Runde durch die Büros und verabschieden Sie sich, .. seien Sie kreativ – nur Sie wissen, was zu Ihnen hier am besten passt.
Die beste und effizienteste Möglichkeit, die ich Ihnen zu diesem Thema empfehlen möchte, ist die Energietankstelle, die ich gemeinsam mit Sabina Haas durchführe. Ich kenne nichts, das es so wirksam schafft, die eigenen Ressourcen bewusst zu machen. Damit können Sie wirklich Ihre „PS auf den Boden bringen“. Und erleben, wie es ist, wieder mehr „gute Tage“ zu haben.
Wenn all diese Anregungen für Sie nicht mehr passen, wird vielleicht wirklich eine Neuorientierung notwendig sein. Doch ein Jobwechsel ist eine Entscheidung, die meist nicht so ganz spontan getroffen werden kann. Und solange nicht bereits ein neues fantastisches Angebot vor Ihnen liegt (- das würde die Entscheidung wohl etwas erleichtern) wäre es vermutlich auch recht unvernünftig, den derzeitigen Job einfach aufzugeben. Wie Sie mit derartigen Entscheidungen nervenschonend umgehen, verrate ich Ihnen in der Entscheidungswerkstatt.
Niemand sollte längere Zeit unglücklich mit seinem Job sein. Tun Sie etwas dagegen.
Damit Sie – wie ich – bald wieder Freude an Ihrer Arbeitsfreude haben. (So, und ich gehe jetzt weiter feiern.)